Pressemitteilungen
Jubiläumsbroschüre der Heinz und Heide Dürr-Stiftung - Interview mit unserem Vorsitzenden
Quelle:
Die Heinz und Heide Dürr-Stiftung förderte bereits mehrere unserer Dokumentartheater-Projekte. Anlässlich des Jubiläums zum 20jährigen Bestehen wurden einige der geförderten Kulturprojekte zu einem Interview eingeladen.
Das Historikerlabor e.V. nahm die Einladung sehr gerne an: Unserem Vorsitzenden wurden diese drei Fragen gestellt.
1. Wie kamen Sie darauf, Historiker anstatt ausgebildeter Schauspieler Dokumentartheater-Stücke spielen zu lassen?
2. Welchen Herausforderungen begegnen Sie am häufigsten, wenn Sie Vergangenes in der Gegenwart darstellen möchten?
3. Welcher historischen Figur würden Sie gerne drei Fragen stellen? Und welche würden Sie stellen?.
„Entartungspotential“ - Medizin in NS-Zeiten und heute
Quelle:
Thieme via medici, 9. Februar 2018
Thieme via medici (Link zum Artikel)
"Das Berliner Historikerlabor beleuchtet in seinem aktuellen Dokumentartheaterstück „Der nützliche Mensch“ die NS-Medizin und die Rolle der Charité-Ärzte. Wie aktuell ist dieses Thema aber in der modernen Medizin?" Christine Zeides, Thieme via medici, 9. Februar 2018
An dem Tag ordnete Heinrich Himmler die Deportation aller Sinti und Roma in KZs an.
Quelle:
NDR, 20. Februar 2015
„Das Historikerlabor verwendet als Rahmenhandlung ein fiktives Symposium, bei dem Anthropologen und „Rassenhygieniker“ des Kaiser-Wilhelm-Instituts, der Leiter der Dienststelle für „Zigeunerfragen“ sowie SS-Führer über minderwertiges Leben, Sterilisierung, „Zigeunerplage“, Menschenversuche und Deportation sprechen. Das Datum des Symposiums, der 16. Dezember 1942, ist fiktiv, aber bewusst gewählt: An dem Tag ordnete Heinrich Himmler die Deportation aller Sinti und Roma in KZs an. Im Unterschied zu traditionellen Theaterstücken stehen nicht Schauspieler auf der Bühne, sondern es sind die Historiker selbst, meist freiberufliche Mitarbeiter Berliner Gedenkstätten und Museen. Sie tragen – im Wechsel mit Schülern verschiedener Berliner Schulen - Verordnungen, Zeugenaussagen und autobiografische Erinnerungen vor.“ Otto Langels, Vorbericht zur Aufführung, NDR, 20. Februar 2015
Das Dokumentar-Theater-Projekt: Die Wannsee-Konferenz, 1942
Quelle:
www.historikerlabor.de
Das Dokumentar-Theater-Projekt zur Wannsee-Konferenz löste ein starkes und auch internationales Medienecho aus: von der BZ bis zum Neuen Deutschland, von der Nachrichtenagentur dapd bis zur Lausitzer Rundschau, vom rbb bis zu arte, vom niederländischen Rundfunk bis zum tschechischen Fernsehen, vom Feature im Kulturradio bis zum Kulturgespräch im SWR.
Die Zusammenstellung dieser Dokumente stellt schon allein eine beeindruckende Rechercheleistung dar.
Quelle:
zeitgeschichte-online, Februar 2015
"Ebenso authentisch wie dieses Datum sind auch die Auszüge aus Dokumenten, die während der Aufführung vorgetragen werden. Die Zusammenstellung dieser Dokumente stellt schon allein eine beeindruckende Rechercheleistung dar, die das informative Programmheft dokumentiert, das so selbst zu einem Stück Forschungsliteratur avanciert. In dichter Beschreibung verfolgt der Abend, wie eine vermeintliche Wissenschaft dem Völkermord den Weg ebnete und wie eng „Euthanasie“, Shoah und Porajmos (das Verschlingen, wie die Roma die NS-Verfolgung in ihrer eigenen Sprache bezeichnen) zusammenhingen.Erschrecken durchfährt den Zuschauer, wenn er die Fülle der akademischen Titel der damaligen „Zigeunerforscher“ hört, mit den kruden Details ihrer „rassekundlichen“ Dissertationen konfrontiert wird und von deren Finanzierung durch die damalige Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erfährt." René Schlott, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, Februar 2015
Durch die direkte Konfrontation des Publikums findet auch eine Auseinandersetzung mit der heutigen Situation der Sinti und Roma statt.
Quelle:
Bayerischer Rundfunk, 22. Februar 2015
"Weder Bühnenbild noch multimediale Mittel braucht das Theaterstück, um den Zusammenhang von Vorurteilen, hemmungsloser wissenschaftlicher Experimentierlust und dem kaltblütigen Exekutieren des "minderwertigen Lebens" nachzuzeichnen." Ursula Rütten, BR, 22. Februar 2015
Historiker wagen Theater-Experiment
Quelle:
taz, 10. Januar 2012
"Einen unkonventionelleren Zugang zum Thema wagt das Dokumentar-Theater-Projekt "Die Wannsee-Konferenz". Dafür haben 15 Historiker die Lebensläufe der 15 Konferenzteilnehmer studiert und daraus eine Performance mit "wissenschaftlichem Blick" gemacht. Die Historiker stellten Fragen an das Protokoll von Adolf Eichmann, dem zentralen Dokument der Konferenz. Wie diese dauert das Doku-Theaterstück 90 Minuten und beginnt zur selben Tageszeit - um 12 Uhr mittags." Susanne Gannott, taz
Kalliniki Fili/Christian Tietz: Dokumentar-Theater- Projekt: Die Wannsee-Konferenz
Quelle:
Medaon - Das Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung
"Gleichzeitig werden die Zuschauer in diese Vergangenheits-Gegenwarts-Relation integriert. Im Zentrum steht eine Auseinandersetzung, keine fixierende und abschließende Deutung der historischen Quellen. Damit erweitern die theatralen Aufführungsverfahren auch den historiographischen Diskurs. Andere Wahrnehmungsformen treten hinzu, insbesondere das Anhören der gesprochenen, in den Quellen schriftlich fixierten Worte, aber auch die Imagination, das Entstehen von Bildern in den Köpfen der Zuschauer und Zuhörer." Tobias Ebbrecht, Medaon
Kein Szenenwechsel. Kein Körpereinsatz. Auf der Bühne stehen keine professionellen Schauspieler sondern wissenschaftliche Sachverständige.
Quelle:
WDR 3 Kultur am Sonntag, 22. Februar 2015
"Die Bühne im Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin-Dahlem braucht für das, was dort als fiktives Symposium am 16. Dezember 1942 von den Mitwirkenden des Berliner Historikerlabors verhandelt wird, kein Bühnenbild: es geht um Wissenschaftsgeschichte als organisierte Kriminalität. Die vorgetragenen Zitate lassen keine auch nur annähernden Anflüge von Unrechtsbewusstsein der hier vorgeführten wissenschaftlichen und polizeilichen Führungspersönlichkeiten erkennen. Die Regie unter Christian Tietz verzichtet auch bei diesem letzten Teil der Trilogie über „Die Erfindung und Vernichtung des Untermenschen“ - über den organisierten Mord an Juden, Slawen, Sinti und Roma durch die Nazis - auf jegliches multimediale Instrumentarium des zeitgenössischen Dokumentartheaters. Keine Videoprojektionen. Keine nennenswerten Lichteffekte. Kein Klangteppich. Kein Szenenwechsel. Kein Körpereinsatz. Auf der Bühne stehen keine professionellen Schauspieler sondern wissenschaftliche Sachverständige. Alle haben gemeinsam dieses Stück als eine Collage von Zitaten aus vielen überlieferten Quellen erarbeitet. Gebrochen wird die Täterperspektive vor allem durch die Stimmen der Verfolgten und Überlebenden. Vorgetragen von Schülern der Freien Waldorfschule Kreuzberg in einem parallelen kulturellen Bildungsprojekt." Ursula Rütten, WDR 3, 22. Februar 2015
Proben zur "Endlösung"
Quelle:
Jüdische Allgemeine, 19. Januar 2012
"Das ist ziemlich umwerfend. Bahn brechend. Eine punktgenaue Sezierung und pünktliche Inszenierung zum 70. Jahrestag am exakt historischen Ort."
Helmut Kuhn, Jüdische Allgemeine
Zur Endlösung der Täterfrage.
Quelle:
taz, 21./22. Februar 2015
"Auf spielerische Gesten verzichtet der Berliner Regisseur Christian Tietz nahzu völlig. Die Texte sind grausam genug, um ein verstörendes Theater im Kopf der ZuschauerInnen zu erzeugen. Und der streng wissenschaftliche Zugang der Gruppe verstärkt noch das Entsetzen. Das war alles ganz real." Tobias Krone, taz